REFORMWILLIG, ABER NICHT „BLAUÄUGIG“
Irmtraud Stollenwerk Hrsg. Jürgen Stollenwerk
Das Bestreben von Irmtraud Stollenwerk war es immer, das dynamische Geschehen in der Wendezeit in irgendeiner Weise schriftlich festzuhalten. Zupass kam ihr folgender Umstand: Eine regionale Tageszeitung in einer Stadt in Niedersachsen schaltete mit dem löblichen Vorsatz, Ost und West auf der privaten als auch beruflichen Ebene zusammenzuführen, kostenlose Kontaktanzeigen. Auf diese Weise kam der Kontakt mit einer niedersächsischen Kollegin und deren Familie zustande. Im gegenseitigen gedanklichen Austausch in Form von Briefen und später E-Mails wurden die diffuse Wendezeit und die umtriebige Zeit nach der Wiedervereinigung, aus privater als auch aus gesellschafts- und bildungspolitischer Perspektive, (hier) vornehmlich von Irmtraud Stollenwerk, betrachtet. Gleichzeitig kommt, ohne die Briefe der westdeutschen Familie direkt einbezogen zu haben, indirekt zum Ausdruck, wie die westdeutsche Familie das Geschehen im „Osten“ reflektiert hat.
Es entwickelte sich zwischen beiden Familien eine langjährige Freundschaft, die allerdings ein Ende fand oder vielmehr finden musste.
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REFORMWILLIG,
ABER NICHT "BLAUÄUGIG“
von Irmtraud Stollenwerk
Hrsg. Jürgen Stollenwerk
Irmtraud Stollenwerk, zu DDR-Zeiten eine gestandene Lehrerin und Schuldirektorin einer 10-klassigen POS, wird nach über zehnjähriger Ausübung der Schuldirektorentätigkeit auch in der „Wendezeit“, mit fachlicher Qualifikation, bescheinigter „Unbedenklichkeit“ und hohem Zuspruch in ihrem Kollegium unvermittelt 1991 ihres Amtes enthoben. Ihre Zerrissenheit im pädagogischen und politischen Umfeld als auch ihren familiären Alltag thematisiert sie im Rahmen eines brieflichen Gedankenaustauschs mit einer niedersächsischen Kollegin. Die darüber hinausgehende eigene Lebensrückschau, zweifellos der subjektiven Wahrnehmung unterworfen, trägt jedoch einen sehr offenen, persönlichen, aber auch zeitgeschichtlichen Charakter und rundet das Bild ab.
In ihrer Tätigkeit als Grundschullehrerin mittlerweile voll aufgegangen, hätte sie sich am Ende ihres (Arbeits-)Lebens resümierend wohl einen sensibleren Umgang mit der Lebensleistung der damaligen Lehrerschaft und eine differenziertere Sicht darauf gewünscht, was vom ostdeutschen Schulsystem Bestand haben sollte und was einer unbedingten Reformierung bedurfte.
Zusätzliche Informationen
Gewicht | 0,8 kg |
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Größe | 24 × 17 cm |
Inhalt | 221 Seiten |
Bindung | Softcover |
1 Bewertung für REFORMWILLIG, ABER NICHT „BLAUÄUGIG“
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Birgit Loos –
Ich bin Jahrgang 1952, habe von 1974-2012 als Diplomlehrerin für Russisch( ab 1991 nicht mehr) und Englisch gearbeitet. Nachdem ich im MDR Fernsehen von dem Buch erfahren habe, habe ich es sofort im Proof Verlag Erfurt erworben und an einem Tag gelesen! Es ist mir ein großes Bedürfnis, jedem Kollegen, der diese Zeit miterlebt hat, zu lesen. Auch wenn die allermeisten von uns nach aufwühlenden und teilweise sehr deprimierenden Jahren gut durch diese Zeit gekommen sind, hat es bei mir schon alte Wunden aufgerissen. Viele Seiten in diesem Buch hätte jeder von uns geschrieben haben können. Ich glaube für jeden , der diese Zeit in unserem Beruf nicht erlebt hat, ist es nicht leicht nachvollziehbar, wie es viele Kollegen damals seelisch kaputt gemacht hat. und trotzdem sind wir erhobenen Hauptes aus dieser Zeit heraus gegangen. Und vor allem haben wir aus uns und unseren Familien das Optimale machen können. Ich danke Frau Stollenwerk von ganzem Herzen, dass sie diese Zeitdokumente gesammelt und aufbewahrt hat, sie sind nun mal ein Teil unseres Lebens und Herrn Stollenwerk dafür, dass er dieses Buch ermöglicht hat. Es hat mich sehr berührt, am Ende des Lesens auch Tränen beschert!